Kein passender Kleber dabei obwohl Sie bis nach unten gescrollt haben? Unsere Klebstoffexperten helfen Ihnen weiter.
Kleben heißt Oberflächen miteinander verbinden. Hier liegt der bedeutende Unterschied zu Techniken wie Schrauben, Nieten, Nähen, Schweißen usw.
Die in den Klebstoffen eingesetzten Roh- und Zusatzstoffe erbringen die jeweiligen unterschiedlichen Kleb-technischen Eigenschaften. Einzelne Rohstoffgruppen ergeben zu den Materialarten typische Klebeigenschaften.
Da Klebstoffe immer flüssig oder mindestens pastös sein müssen, um eine Oberfläche zu benetzen (in Kontakt kommen), wird dies mit unterschiedlichen Methoden erreicht. Diese können sein, in Lösemitteln gelöst, in Wasser dispergiert, geschmolzen werden oder in getrennten flüssigen Komponenten angeliefert.
Die 2-Komponenten-Klebstoffe (Reaktive Klebstoffe) werden unmittelbar vor der Verarbeitung dosiert und homogen vermischt. Die reaktiven 1-Komponenten-Klebstoffe härten/vernetzen mittels Feuchtigkeit aus der Werkstoffoberfläche oder Umgebungsluft zum festen Klebstoff.
Bei den Lösemittel-basierten Klebstoffen gilt zu unterscheiden:
Anlösende Produkte, die die zu klebende Oberfläche anlösen, z. B. bei Kunststoffen, die Lösemittel verflüchtigen sich langsam, diffundieren aus.
Lösungsmittelhaltige Kontaktklebstoffe, diese müssen auf beide Klebflächen appliziert werden, anschließend abflüften/trocknen und dann innerhalb der vorgegebenen Zeiten gefügt werden. Ein Einschluß von Lösemitteln muss vermieden werden. Diese Klebstoffe erreichen dann eine sofortige Anfangsfestigkeit.
Bei reaktiven 2-Komponenten-Klebstoffen ist auf eine exakte Dosierung und homogene Vermischung zu achten.
Produkte in sog. Doppelkammerkartuschen (auch side-by-side-Kartuschen genannt) erleichtern durch Verwendung von geeigneten Auspresspistolen und statischen Mischrohren die Verarbeitung.
Wässrige Systeme, Dispersionen, auch Leime genannt, können nur eingesetzt werden, wenn mindestens ein Werkstoff das Wasser aufnehmen, bzw. dieses Wasser ausdiffundieren kann.
Schmelzklebstoffe, auch Hotmelt genannt benötigen immer geeignete Aufschmelz-Geräte.
Cyanacrylatklebstoffe, auch Sekundenkleber genannt, verhalten sich wie reaktive 1-Komponenten-Klebstoffe.
Anaerobe Klebstoffe härten unter Sauerstoffabschluß aus.
Bei allen voran genannten Klebstoffarten kann es in einzelnen Fällen von dieser Beschreibung abweichende Klebstoffe geben.