Kleben von Lederwaren

Für das Kleben von Leder eignen sich Kontaktklebstoffe auf Basis Polyurethan (PUR) und Polychloropren (CR) sehr gut. Der große Vorteil von Kontaktklebstoffen ist, dass sie nach der Verklebung eine besonders hohe Flexibilität bieten. Das ist natürlich bei dem sehr biegsamen Material Leder von essenzieller Bedeutung.

Ein transparenter Kontaktklebstoff auf Basis PUR ist beispielsweise der technicoll^® Leder/Textil-Kleber. Aufgrund seiner hervorragenden Wasser- und Wärmebeständigkeit ist er sogar waschmaschinenfest und das ideale Produkt zum Reparieren von Autositzen, Gürteln, Kfz-Dachhimmeln, Schuhen, Pferdedecken oder der wasserdichten Ortlieb-Taschen.

Bei Sattlerarbeiten wird Leder meist mit Schaumstoffen oder anderen Textilien verklebt. Je nach Durchlässigkeit der Fügepartner sind die dafür hergestellten Kontaktklebstoffe entweder streichfähig oder spritzfähig eingestellt und weisen ein hohes Rückstellvermögen auf. Zum Kleben von Leder und Metall greift man am besten auf Polychloropren-Kontaktklebstoffe zurück.

Durch Zugabe eines Vernetzers lässt sich die Beständigkeit von Klebstoffen gegenüber Temperaturen, Reinigungsmittel, Fette und Öle erhöhen. Ein Vernetzer empfiehlt sich bei Leder, das nicht im Rohzustand geklebt wird. Zu beachten ist: Sobald der Kontaktklebstoff mit dem Vernetzer vermischt wird, beginnt die Topfzeit (Verarbeitungszeit).

Kontaktklebstoffe härten ohne chemische Reaktion aus. Beim Kleben ist zu beachten, dass der Klebstoff auf beide Fügepartner in gleicher Schichtstärke aufgetragen wird. Der Klebstoff muss vor dem Kleben ablüften. Nach dieser Wartezeit kann das Leder passgenau gefügt werden. Da der Klebstoff beim Fügen nicht mehr flüssig, sondern fest ist, muss das Fügen unter kurzem möglichst hohem Druck erfolgen. Mit dem ersten Kontakt entsteht eine sofortige Anfangsfestigkeit. Das heißt: Die Klebung ist sofort belastbar.

Muss das Leder nachjustiert werden, kann die Klebefuge in den meisten Fällen durch Zufuhr von Wärme (bis ca. +80 °C) wieder gelöst werden. Der weich gewordene Klebstoff ermöglicht ein erneutes Fügen. Kontaktklebstoffe gibt es auf Lösemittel- und auf Wasserbasis. 

Gängige Anwendungsbereichte für Leder-Klebstoffe sind:

• Lederkomponenten bei der Schuhherstellung, wie z.B. Sohlen oder Futtermaterialien
• Sattlerei für Stühle, Sitze und Reitsport
• Herstellung von Taschen, Handtaschen und Gürtel
• Produktion und Reparatur von Lederbekleidung, z.B. Motorradanzug
• Polsterung von Ledermöbeln und Lederbezügen auf Polsterrahmen