PE und PP kleben

Thermoplastische Kunststoffe wie PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen) sind aufgrund ihrer geringen Oberflächenenergie sehr schwer zu kleben. In der Regel gelingt das nur mit einem Primer (Haftvermittler). Es gibt aber auch Klebstoffe, die ohne Primer auf die Kunststoffteile aufgebracht werden können. Zu diesen Hochleistungsklebstoffen zählen Schmelzklebstoffe (Hotmelts) und 2-Komponenten-Klebstoffe auf Basis Methacrylat (MA).

Schmelzklebstoffe sind lösemittelfrei. Sie verflüssigen sich bei Wärmezufuhr und verfestigen sich sofort bei Abkühlung. Durch den Abkühlungsprozess werden die Klebeteile so miteinander verklebt, dass eine hochfeste Verbindung entsteht. 2-K MMA-Klebstoffe sind schnellhärtende Reaktionsklebstoffe mit einer ausgezeichneten Temperatur-, Feuchtigkeits- und Chemikalienbeständigkeit. Sie lassen sich innerhalb von 2 bis 5 Minuten verarbeiten und erreichen ihre Endfestigkeit meist nach einigen Stunden.

Zum Kleben großer Flächen aus PE und PP bieten sich Kontaktklebstoffe an. Sie basieren auf Polymeren, die in einem Lösemittel gelöst sind. Da beim Kleben eine sofortige Anfangsfestigkeit besteht, können die Fügeteile gleich weiterverarbeitet werden. Aufgrund der schnellen Aushärtung sollten die Klebeteile passgenau zueinander sein. Ein Einsatz an senkrechten Flächen ist ebenfalls möglich. Die Endfestigkeit ist erreicht, wenn das Lösemittel vollständig verdunstet ist. Dieser Prozess kann mehrere Tage dauern. Kontaktklebstoffe sind wasser- und hitzebeständig.

Zusätzlich können PE und PP mit Cyanacrylaten (Sekundenklebern) geklebt werden. Ein optimales Klebeergebnis erreicht man jedoch nur, wenn die Kunststoffoberflächen zuvor mit einem Primer behandelt wurden. Eine häufige Anwendung ist das Kleben von PE-Folien. Spezielle PE-Folienkleber wie der transparente Dispersionsklebstoff technicoll^® 9220 garantieren dauerelastische Klebefugen, schnelle Funktionsfestigkeiten und eine gute Verarbeitung bei niedrigen und hohen Temperaturen.