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Sehr geehrte Damen und Herren,
für ein Messgerät das bis ca 20-30 m Wassertiefe in Seen eigesetzt werden soll wollen wir ein Sensorkabel wasserdicht in einem Gehäuse verkleben. Das Gehäuse ist aus PE, das Sensorkabel aus PVC. Das Kabel hat einen Durchmesser von 2,2 mm und das Loch im Gehäuse einen von 10 mm. Das Loch im Gehäuse muss leider so groß sein, damit der Stecker am Kabel durch passt. Wir suchen also einen Kleber/Vergußmasse, der wasserfest und spaltüberbrückend ist und eine druckdichte Verklebung ermöglicht. Über Ihre Hilfe würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Julika Kreling
Institut für Umweltwissenschaften
AG Umweltphysik
Universität Koblenz-Landau
Hallo,
eine interessante aber klebetechnisch schwierig zu lösende Aufgabe. Neben der Wasserbelastung und der entstehenden Drücke bildet die Werkstoffkombination eine weitere Schwierigkeit.
Zu den Werkstoffen:
PE ist wie Sie sicher schon feststellen mussten, so gut wie nicht zu kleben. In Sonderfällen können brauchbare Verklebungen erzielt werden.
PVC-weich enthält Weichmacher, welche dazu neigen zu wanderm, d.h. in andere Werkstoffe einmigrieren, z.B. in Klebstoffe und diese im Leistungsspektrum stören oder schwächen.
Aus unseren Erfahrungen würden wir folgendes Prozedere vorschlagen.
Zu PE bringt Scotch-Weld DP 8005 brauchbare Klebeergebnisse. Diese Type darf gem. EU-ChemikalienVerbotsVO nur an gewerbliche Verarbeiter geliefert, Ihr Institut wäre berechtigt diesen zu kaufen.
Da DP 8005 nicht beständig geben die Weichmacher im PVC-weich ist, sollten Sie die Kabelbereiche die zur Verklebung kommen mit einer Sperrschicht ausstatten. Hier könnten Sie eine Schicht des Klebstoffes technicoll 8044 Plus oder technicoll U 56 Plus aufbringen. Diese Klebstoffe, denen eine Vernetzer (auch Härter genannt) beigemischt wird, sind beständig gegen Weichmacher.
Diese Methode ist nicht die einfachste in der Ausführung, jedoch die einzige die Erfolg versprechen würde.
Leider liegt uns bei dieser Verklebung, inkl. dieser Kombination sowie diesen Werkstoffen für den genannten Einsatzbereich keine Erfahrung vor.
Die Eignung können nur Sie mittels praxisnaher Versuche ermitteln.
Wir hoffen Ihnen aber einen brauchbaren Lösungsweg aufzeigen zu können.
Ihr OZ-Berater
Hallo,
vielen Dank für Ihre Hilfe. Wir wollen es mal so versuchen, wie sie es vorgeschlagen haben.
Wenn ich technicoll® 8044 Plus 12g-Beutel Reparatur- und Testpack (VE 3 Stück) nehme, muss ich da noch zusätzlich einen Vernetzer kaufen, oder ist der da dabei? Ich brauche unbedingt einen Vernetzer, oder?
Außerdem landen bei diesem Produkt immer 3 Stück im Warenkorb, kann man keine einzelnen Beutel kaufen? (Da finde ich es etwas irreführend den Preis eines Beutels zu nennen, wenn man den so nie kaufen kann.)
Mit freundlichen Grüßen
Julika Kreling
Hallo,
bei diesen Beuteln, ist der Vernetzer dabei. Sie müssen die schwarze Klemme entfernen und dann den Vernetzer mit dem Klebstoff vermischen. Dies erfolgt dadurch, dass Sie die beiden Flüssigkeiten im geschlossenen Beutel zwischen den Fingern hin und her verschieben. Dann können Sie den Beutel aufschneiden und mit dem beiliegenden Pinsel auftragen. Den Vernetzer benötigen Sie wegen der Weichmacher und der Wasserbelastung.
Diese Beutel sind eigentlich nicht für gewerbliche Verarbeiter gedacht, sondern als sog. Outdoor-Pack. Hier ist die Zielgruppe, Wanderer, Treckingfans, Camper usw. Damit diese Zielgroppen einen leistungesfähigen Klebstoff für unterwegs haben. 3 Beutel sind hier eine gängige Größe. Die Situation mit der Auspreisung im Warenkorb ist unglücklich, jedoch werden die online-Shop-Programme so geschrieben, dass diese für viele Geschäftsarten passen müssen. Die einzelnen Shops müssen dann die benötigten Anpassungen programmieren, wobei leider nicht alles im Sinne des jeweiligen Shops machbar ist. Unsere IT-Abteilung leistet hier viel, aber oft gibt es Grenzen. Leider!
Ihr Ottozeus-Team
Hallo,
ich habe noch eie Frage zu Scotch-Weld(TM) DP-8005. Im Sicherheitsdatenblatt steht für den Teil A von Scotch-Weld(TM) DP-8005, dass diese Komponente als stark wassergefährdend eingestuft wird. Gilt diese Einstufung und auch alle anderen beschriebenen Risiken nur für die einzelnen Komponenten und im ausgehärteten Zustand ist das Ganze unbedenklich? Oder bleiben diese negativen Eigenschaften auch nach dem Aushärten bestehen? Ich frage, weil unsere Anwendung ja unter Wasser in einem See sein soll.
Mit freundlichen Grüßen
Julika Kreling
Hallo,
diese Sicherheitsdatenblätter beziehen sich auf die noch nicht verarbeiteten einzelnen noch flüssigen Komponenten. Wenn die Komponenten homogen vermischt und ausgehärtet sind, sind keine flüchtigen Bestandteile mehr vorhanden. Es ist nicht anzunehmen, dass im Zeitraum der Nutzung gewährliche Bestandteile austreten (und wenn, dann wohl über Jahre in unbedeutenden kleinsten Mengen).
Bei der Erstellung dieser Blätter wird vorrangig daran gedacht, dass bei einem Unfall größere Mengen einer chemischen Substanz ins Wasser gelangt und dort Schäden anrichten könnten. Der Hersteller gibt auch nicht an, dass dieses Produkt nicht verwendet werden darf, wenn die Verklebung in Gewässer eingesetzt wird. Als Vertriebshaus kennen wir verständlicherweise die chemische Zusammensetzung nicht. Auch können wir unsere Informationen nur auf Informationen der Klebstoffhersteller und Erfahrungen der Anwender stützen.
Ihr Ottozeus-Team